Mit Germania Ratingen stellt nach dem KFC Uerdingen und ETB Schwarz-Weiß Essen der dritte Verein aus der Oberliga Niederrhein den Antrag auf eine Regionalliga-Lizenz. "Unser Verein hat am vergangenen Donnerstag, 28.03.24, fristgerecht die Antragsunterlagen für die Regionalliga West persönlich durch unseren 2. Vorsitzenden, Michael Schneider, beim Verband eingereicht", schreibt der Klub dazu.
Und weiter: "Zeitgleich wurde auch die geforderte Kaution hinterlegt. Die einstimmige Entscheidung des Ratinger Stadtrates zur Ertüchtigung des Stadions gemäß der geforderten Auflagen des WDFV vom 19.03.24 und die aktuelle Tabellenplatzierung unseres Oberligateams haben uns ermutigt, diesen Schritt zu gehen!"
Ratingen-Trainer Martin Hasenpflug sagte gegenüber dieser Redaktion: "Erstmal muss man den Vorstand beglückwünschen, der das Ganze auf die Beine gestellt hat. Dann natürlich auch der Mannschaft, die dort oben steht und dem Antrag erst einen Sinn verleiht."
In der Tabelle ist Ratingen aktuell Zweiter - und hat momentan auch die besten Karten im Aufstiegsrennen. Denn Tabellenführer Sportfreunde Baumberg hat bekanntgegeben, dass sie auf den Lizenzantrag verzichten werden.
"Wir haben uns in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit den umfangreichen Unterlagen zum Zulassungsverfahren vom Westdeutschen Fußballverband befasst und sind zum Ergebnis gekommen, dass wir leider keinen Lizenzantrag für die Regionalliga West aufgrund der aktuell noch nicht vorhandenen regionalligatauglichen Heimspielstätte stellen werden", erklärte Jürgen Schick, erster Vorsitzender der Sportfreunde, in einem Schreiben an die Mitglieder. Die Stadt hatte Anfang März verkündet, dass das Stadion nur für einen Umbau zur Oberliga-, nicht aber zur Regionalligatauglichkeit gefördert wird.
Eine Entwicklung, die auch Hasenpflug leid tut: "In erster Linie tut es mir für Baumberg sehr leid, die mit Abstand die beste Saison spielen."
Sportfreunde Baumberg: Trainer El Halimi enttäuscht über verpasste Regionalliga-Chance
Trainer Salah El Halimi gab sich in der Pressemitteilung niedergeschlagen: "Es ist die schlimmste Niederlage, die wir in dieser Saison erlitten haben. Die Enttäuschung wiegt natürlich schwer, genauso schwer wie die Last der Hoffnungen und Träume, die ich und mein Team seit einiger Zeit getragen hatten." Der Fakt, dass "harte Arbeit und Entschlossenheit manchmal nicht genug sind und dass die Regeln außerhalb des Spielfeldes hart sind und dir das Herz brechen können", sei "schwer zu akzeptieren".
Dennoch zeigte der Coach Verständnis für die "alternativlose" Entscheidung des Vorstands. "Wir können nun wählen, wie wir darauf reagieren. Wir können uns von der Enttäuschung überwältigen lassen, oder wir erheben uns und kämpfen weiter", blickte der Coach voraus. "Wir können weiterhin träumen, hoffen und glauben, dass unsere Zeit noch kommen wird."